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Welchen Führerschein brauche ich fürs Wohnmobil?

Wer träumt nicht davon, mit dem eigenen Campervan spontan dem Alltag zu entfliehen, neue Orte zu entdecken und dabei die völlige Freiheit auf vier Rädern zu genießen? 

Doch bevor der Zündschlüssel gedreht und die erste Etappe geplant wird, solltest Du eine entscheidende Frage klären: Darfst Du das Wohnmobil überhaupt mit Deinem aktuellen Führerschein fahren? Denn abhängig von Gewicht, Fahrzeugtyp und Anhängerregelung gelten in Deutschland – und der gesamten EU – verschiedene Vorschriften.

In diesem Artikel geben wir Dir einen umfassenden, praxisnahen Überblick darüber, welche Führerscheinklasse Du für unterschiedliche Wohnmobil-Gewichte benötigst, was bei zusätzlichen Anhängern zu beachten ist – und welche geplanten Änderungen auf EU-Ebene möglicherweise bald neue Spielräume eröffnen.

Führerscheinklasse B –
Standard für Wohnmobile
bis 3,5 Tonnen

Mit dem klassischen Führerschein der Klasse B, wie ihn die meisten Autofahrer:innen besitzen, darfst Du:

  • Wohnmobile bis 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht (zGG) fahren
  • Einen Anhänger bis 750 kg ziehen oder – sofern die Kombination 3,5 Tonnen nicht übersteigt – auch schwerere Anhänger transportieren

Wichtig: Auch viele gut ausgestattete Kastenwagen oder teilintegrierte Wohnmobile liegen unter dieser Grenze – das macht sie besonders beliebt bei Einsteiger:innen.

Erweiterung B96 –
für Gespanne
bis 4,25 Tonnen

Wer mehr ziehen möchte – etwa einen Wohnwagen hinter dem Wohnmobil oder schwereres Gepäck – kann ohne klassische Fahrprüfung die Erweiterung B96 erwerben. Damit gilt:

  • Zulässiges Gesamtgewicht der Fahrzeugkombination: bis 4,25 Tonnen
  • Einmalige Schulung mit Theorie & Praxis in der Fahrschule
  • Keine Prüfung notwendig
  • EU-weit gültig

Ideal für Familien mit zusätzlichem Anhänger oder größere Reisepläne.

Warum das Gewicht zählt – und was SCA damit zu tun hat

Die 3,5-Tonnen-Grenze ist nicht nur rechtlich relevant, sondern auch praktisch entscheidend: Viele Camper:innen möchten bewusst innerhalb der Klasse B bleiben – ohne zusätzliche Fahrerlaubnis, Schulung oder Fahrzeugklassen.

Genau deshalb achten wir bei SCA seit jeher auf ein möglichst geringes Eigengewicht unserer Aufstelldächer. Denn jedes Kilogramm, das eingespart wird, schafft mehr Spielraum für Ausstattung, Zuladung oder einfach Komfort.

Unsere Dachsysteme werden kontinuierlich gewichtsoptimiert weiterentwickelt – durch intelligente Materialien, moderne Fertigungstechnologien und clevere Konstruktionen. So bleibt Dein Fahrzeug führerscheinkonform – und maximal flexibel für Deine Reisepläne.

Führerschein 
Klasse BE –
mit schwererem Anhänger

Wenn der Anhänger alleine mehr als 750 kg wiegt und die Kombination über 4,25 Tonnen geht, brauchst Du die Klasse BE. Diese erfordert eine Fahrprüfung – ist aber besonders bei Caravans und Bootstransporten relevant.

Schwergewichte:
Klasse C1 & C1E

Für Wohnmobile zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen zGG brauchst Du:

  • Führerschein der Klasse C1

Falls ein Anhänger über 750 kg mitgeführt werden soll und die Kombination über 7,5 Tonnen liegt:

  • C1E-Führerschein erforderlich

Beides erfordert einen Gesundheitscheck, eine theoretische & praktische Ausbildung sowie regelmäßige Verlängerung alle 5 Jahre.

Altbesitzer:innen mit „Führerschein
Klasse 3“ (vor 1999)

Wer seinen Führerschein vor dem 1. Januar 1999 erworben hat, profitiert von Bestandsschutz:

  • Wohnmobile bis 7,5 Tonnen erlaubt
  • Auch Gespanne bis zu 18,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht sind laut TÜV Nord zulässig
  • Es braucht jedoch teils Zusatzbescheinigungen bei Polizeikontrollen oder im Ausland

Achtung: Die Fahrerlaubnis muss ggf. umgeschrieben werden, wenn Du sie noch nicht auf das EU-Format übertragen hast.

Was sagt die EU?
Neue Regelungen im Anmarsch

Die EU plant eine Anpassung der Fahrerlaubnisrichtlinie, um das Fahren von Wohnmobilen mit bis zu 4,25 Tonnen zGG künftig mit Klasse B zu ermöglichen.

Stand Juli 2025 ist noch offen, ob eine zusätzliche Schulung oder Prüfung notwendig wird. Die Umsetzung liegt bei den Mitgliedsstaaten – mit Frist bis 2028.

Achtung:
Ohne gültige Fahrerlaubnis
drohen hohe Strafen

Wer ohne passende Fahrerlaubnis fährt, riskiert:

  • Strafanzeige nach §21 StVG
  • Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr
  • 360 Tagessätze möglich
  • Im Ausland oft noch drastischere Konsequenzen

Außerdem: Kein Versicherungsschutz im Schadensfall – und Bußgeld bei Überladung (bis 263 €, 1 Punkt in Flensburg).

Fazit: Führerschein prüfen – und dann stressfrei reisen!

Je nach Gewichtsklasse und Anhängerbedarf kann die Wahl des Campers schnell zur Führerscheinfrage werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, prüft die Zulassungsdokumente (zGG) und gleicht sie mit der eigenen Fahrerlaubnis ab.

Bei Unsicherheiten hilft die Nachfrage bei der Fahrschule, dem TÜV oder ADAC.

Führerscheinklasse Fahrzeuge / Kombinationen Besonderheiten
B Wohnmobile bis 3,5 t zGG,
Anhänger bis 750 kg
oder Kombination ≤ 3,5 t
Standard-Klasse, keine Zusatzausbildung nötig
B96 Fahrzeugkombination bis 4,25 t zGG Nur Schulung, keine Prüfung, EU-weit gültig
BE Anhänger über 750 kg
bei Kombination > 4,25 t
Prüfung erforderlich
C1 Wohnmobile zwischen 3,5 t und 7,5 t zGG Gesundheitscheck, Schulung, alle 5 Jahre verlängern
C1E Zugkombination über 7,5 t
mit Anhänger > 750 kg
Volle C1-Ausbildung inkl. Anhänger
Klasse 3 (alt) Wohnmobile bis 7,5 t
Gespanne bis zu 18,5 t
Nur bei Führerscheinerwerb vor 1999,
teils Zusatznachweis nötig
Geplant: B (EU-Neu) Wohnmobile bis 4,25 t zGG EU-Reform geplant – Umsetzung bis 2028 offen

Bitte beachte, dass wir für diesen Artikel, insbesondere bezüglich möglichen Änderungen im Lauf der Zeit, keine Gewähr übernehmen. Er bietet keine Rechtsverbindlichkeit.
Du solltest diese Angaben immer gegen prüfen. Wir wollen dir nur eine Übersicht anbieten.