Nimm Fiffi mit! – Camping mit Haustieren

Muss dein Hund zu Hause bleiben? Nein, natürlich nicht! Camping ist die beste Art des Reisens mit Haustieren. Dennoch gibt es einiges zu beachten: Wie überstehen deine Tiere die Fahrt, was musst du mitnehmen und welche Reisereiseregelungen haben einzelne Länder?

Transportbox, Leine, Maulkorb: Reisen mit Hunden

Nicht jeder Hund liebt lange Wanderungen und dreht gerne Schwimmrunden – und dann ist da auch noch die lange Fahrt in der Transportbox. Ein Urlaub mit Hund bedarf einiger Vorüberlegungen, welche Aktivitäten sich für das Tier eignen und welche nicht. Ist die Entscheidung gefallen, solltest du zunächst deinen Hund an Autofahrten und vielleicht ein paar Probeausflüge gewöhnen. So entwickelst du ein Gespür dafür, womit dein Hund Probleme haben könnte.

Auf der Fahrt selbst ist Sicherheit alles: Befestigte Transportboxen schützen deinen Hund am besten, aber auch spezielle Geschirre sind eine gute Möglichkeit, gefährliche Streifzüge im Van zu verhindern. Mit Reiseübelkeit ist zu rechnen, deswegen sollte dein Haustier vor dem Aufbruch nicht zu viel gefüttert werden. Zugang zu einem Wassernapf während der Fahrt ist dafür umso wichtiger: Für diesen Zweck gibt es spezielle Näpfe, in denen die Flüssigkeit nicht überschwappt. Achte außerdem auf ein angenehmes Klima im Fahrzeug: Dein Hund möchte keinen Durchzug bekommen und auch nicht unter saunaartigen Zuständen leiden – dein Hund sollte niemals im Auto allein gelassen werden! Regelmäßige Pausen mit Spaziergängen, am besten alle zwei bis drei Stunden, sind unbedingt notwendig, damit sich dein Hund erholen kann.

Mitzuführen sind auf jeden Fall Leine und Maulkorb: In den meisten Ländern gibt es eine Leinenpflicht. In manchen Ländern müssen Hunde beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln außerdem einen Maulkorb tragen (oder dieser muss zumindest im Gepäck mit dabei sein, so etwa in Italien). Informiere dich vorab, was in deinem Zielland gilt.

Nicht auf allen Campingplätzen sind Hunde erlaubt, also wähle gezielt einen aus, wo du mit deinem Vierbeiner gut aufgehoben bist. Erst einmal angekommen, gibt es natürlich ein paar Platzregeln zu beachten. Meistens heißt das: Leine anlegen und Hundekotbeutel benutzen. Findest du einen abgelegeneren Stellplatz, hast du weniger Nachbarn um sich, die sich am Gebell stören könnten.

Eingewöhnung im Vorfeld: Reisen mit Katzen

Vorab: Nicht jede Katze ist fürs Reisen geeignet. Die Tiere sind in der Regel eigenwillig und freiheitsliebend. Eine lange Reise in der Transportbox und die Veränderung der vertrauten Umgebung setzt viele Tiere unter großen Stress und sollte deshalb wohlüberlegt sein. Wer jedoch eine besonders aufgeschlossene Hauskatze besitzt, kann das Abenteuer wagen.

Für Katzen gilt ähnlich wie bei Hunden: Im Fahrzeug müssen sie mit einer Transportbox gesichert werden. Diese sollte auf einer rutschfesten Oberfläche stehen. Am besten gewöhnst du dein Tier an die Box, indem du sie schon ein paar Wochen vorher in der Wohnung platzierst. Dadurch hat dein Stubentiger die Gelegenheit, sie im besten Fall liebzugewinnen – und hat dann im Urlaub einen vertrauten Schlafplatz. Auch mit dem Fahrzeug solltest du deine Katze im Vorfeld bekannt machen und ihr die Gelegenheit geben, die Umgebung zu erkunden.

Vor der Fahrt sollte deine Katze nicht mehr gefüttert werden. Dauert die Fahrt länger als fünf Stunden, solltest du ihr Futter anbieten, bei kürzeren Fahrten besser nicht. Denn: Auch deiner Katze kann im Auto übel werden! Denke aber unbedingt daran, einen Napf mit Wasser bereitzustellen. Pausen sind wichtig, um den Stress deines Haustiers zu reduzieren: Stell die Box an die frische Luft oder lass deinen Stubentiger ein wenig im Van umherstreifen. Dabei solltest du allerdings darauf achten, dass sie nicht ausbüxt – stundenlang nach Mietzi zu suchen kann die Fahrt ganz schön verlängern.

Am Ziel angekommen kannst du deinen Stellplatz mit einem Zaun oder Katzengitter sichern. Mit Leine – sofern die Katze an diese gewöhnt ist – lässt sich gut gemeinsam die neue Heimat der nächsten Tage erschließen. Wichtig ist, deiner Katze ein Halsband mit deinen Kontaktdaten anzulegen. So ersparst du dir und deinem Tier einiges an Stress, sollte dein Tiger doch einmal seine ganz eigenen Wege einschlagen.

Medizinische Vorsorge: Gechippt und geimpft

Innerhalb der EU müssen alle mitreisenden Haustiere gechippt sein. Eine Ausnahme gilt für Tiere, die bereits vor dem 3. Juli 2011 erstmals gekennzeichnet wurden: In diesem Fall reicht auch eine Tätowierung aus, sofern diese immer noch gut leserlich ist. Besonders wichtig ist bei Hunden und Katzen außerdem eine gültige Tollwutimpfung. Das heißt, Tiere müssen mindestens 21 Tage vor Abreise ihre Tollwuterstimpfung erhalten bzw. eine Auffrischungsimpfung (in diesem Fall gilt die 21-Tage-Frist nicht und es reicht auch eine kurzfristige Spritze). Bei Hunden ist in Finnland, Irland, Nordirland und Malta außerdem eine Bandwurmbehandlung vorgeschrieben. Erfasst wird die medizinische Behandlung des Tieres über ein entsprechendes Ausweisdokument.

Die wichtigsten Informationen vereint: Der EU-Heimtierausweis

In EU-Ländern gilt seit 2004: Das Mitführen eines EU-Heimtierausweises ist obligatorisch. Der Ausweis enthält die wichtigsten Angaben zum Tier wie Name, Rasse, Alter, Geschlecht, Farbe und Mikrochip-Nummer, aber auch die Adresse von Frauchen und Herrchen und der zuständigen Tierarztpraxis. Außerdem werden Impfungen – in erster Linie gegen Tollwut – dokumentiert. Ausstellen darf den Ausweis jeder ermächtigte Tierarzt oder jede ermächtigte Tierärztin – wer genau ermächtigt ist, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt. In Baden-Württemberg und Niedersachsen dürfen pauschal alle Tierärzt:innen den Ausweis ausstellen, in anderen Bundesländern ist dafür ein behördliches Verfahren nötig. Wichtig ist deshalb, sich im Vorfeld zu informieren, welche tierärztliche Praxis den EU-Heimtierausweis ausstellen darf.

Regelungen in Nicht-EU-Ländern

In der Schweiz, in Liechtenstein und in Norwegen gelten dieselben Auflagen wie innerhalb der EU. Ansonsten gibt es in den meisten Nicht-EU-Ländern eigene Bestimmungen, die die Einreise von Tieren regeln. Aber auch bei der Ausreise und Wiedereinreise in die EU gilt es, einige Vorschriften zu beachten: Nach einem Aufenthalt in den Ländern Albanien, Kosovo, Montenegro, Serbien, Türkei, Marokko, Tunesien, Ägypten, Thailand oder Südafrika muss ein Antikörpertest gegen Tollwut vorgelegt werden, der wiederum frühestens 30 Tage nach der Tollwutimpfung erfolgen darf. Entsprechend ist hier etwas Planung bezüglich Impfung und schließlich Antikörpertest vonnöten.

Checkliste

  • Überlege dir im Vorfeld, ob dein Tier für die Reise und die geplanten Aktivitäten geeignet ist
  • Informiere dich über verbotene Hunderassen in deinem Zielland.
  • Bei Welpen: Informiere dich, ab welchem Alter dein Hund in dein Zielland einreisen darf
  • Informiere dich, ob auf deinem Wunschcampingplatz Tiere willkommen sind.
  • Lass dein Tier chippen.
  • Lass dein Tier rechtzeitig impfen.
  • Informiere dich, ob dein Tier eine Bandwurmbehandlung braucht.
  • Beantrage deinen EU-Heimtierausweis in einer Tierarztpraxis.
  • Informiere dich über die Leinen- und Maulkorbpflicht bei Hunden.
  • Besorge eine passende Transportbox oder ein Sicherheitsgeschirr.
  • Füttere dein Tier nicht vor der Fahrt.
  • Stelle während der Fahrt Wasser bereit.
  • Achte auf regelmäßige Pausen.
  • Wähle einen passenden Stellplatz aus und sichere diesen gegebenenfalls.
  • Falls notwendig, lass vor Abfahrt einen Antikörpertest machen.

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