Niemals Langeweile: Reisen mit Kindern

Grillen zirpen in der Sommernacht, gut zu hören durch den Stoffbalg des Aufstelldachs. Das Trommeln von Regentropfen auf der Dachschale begleitet in den Schlaf. Wind rüttelt am Van, während man gemütlich im Warmen sitzt. Camping ist ein Abenteuer, vor allem für Kinder. Möchte man mit Kindern verreisen, helfen einige Tipps, damit der Familienurlaub unvergesslich wird.

Immer was los: Den richtigen Campingplatz wählen

Naturnahe Campingplätze sind sicherlich spannend für Klein und Groß, entspannter wird der Urlaub für die Eltern aber sicherlich, wenn man einen kinderfreundlichen Campingplatz auswählt, der viele Freizeitangebote bietet. Viele Campingplätze setzen auf Spielplätze und Freibad oder Hallenbad. Oft gibt es außerdem eine Minigolfanlage, Tennis- und Beachvolleyballplatz oder sogar Animationsangebote wie eine Kinderdisco. Hilfreich sind außerdem Wickelmöglichkeiten für Babys und kindgerechte Sanitäranlagen und niedriger Waschbecken und Toiletten, damit die Kinder eigenständig ins Waschhaus gehen können. Sind auf den Campingplätzen viele andere Familien, finden die Kinder zudem leicht Spielgefährten.

So groß der Reiz der Spontanität beim Campen auch ist – wer mit Kindern unterwegs ist, tut besser daran, im Vorfeld einen Campingplatz auszuwählen und einen passenden Stellplatz zu buchen. Oftmals verzögert sich die ohnehin schon anstrenge Anfahrt beispielsweise durch Staus auf der Strecke. Wer dann schon gefühlte hundert Mal ein „Wann sind wir endlich da?“ in den Ohren hatte, schont mit der Vorabbuchung seine Nerven im Fall, dass am angesteuerten Campingplatz am Ende kein Stellplatz frei ist und man zum nächsten weiterziehen und bangen muss.

Entspannte Anreise: Kinder während der Fahrt beschäftigen

Bis zu einem Alter von 12 Jahren, beziehungsweise einer Körpergröße unter 150 Zentimeter, dürfen Kinder in Deutschland und Europa im Auto nur mit Kindersitz fahren – das gilt natürlich auch fürs Reisen im Wohnmobil. Auch wenn es auf den ersten Blick verlockend erscheint: Während der Fahrt im Bett zu liegen oder unangeschnallt im Van herumzulaufen, ist gefährlich und verboten! Bis zu einem Alter von 15 Monaten sind Babyschalen und Kindersitze gegen die Fahrtrichtung zu platzieren und zu sichern – sollten sie am Beifahrersitz stehen, muss wie beim normalen PKW auch der Airbag ausgeschaltet werden. Wer sein Kind bei der Fahrt nicht ausreichend sichert, muss mit einem Bußgeld rechnen – es ist in jedem Fall das Beste, sich für die Auswahl und Befestigung des Kindersitzes ausreichend Zeit zu nehmen.

Wer nicht in Heimatnähe Campen will, hat oft eine lange Anreise zum gewünschten Campingplatz vor sich. Vor allem für Kinder kann das sehr anstrengend sein. Pausen sind deshalb unbedingt einzuplanen. Um den Kleinen ein wenig Abwechslung zur eintönigen Autofahrt zu bieten, ist es oft hilfreich, eine ausgedehnte Rast einzulegen, in der man sich die Beine vertritt, vielleicht eine für Kinder interessante Sehenswürdigkeit besucht oder gemeinsam spielt.

Während der Fahrt sind Hörbücher oder Spiele wie «Ich sehe was, was du nicht siehst» eine gute Möglichkeit, die Langeweile der Kinder zu vertreiben. Lesen, Malen oder Spiele am Tablet sind meist weniger zu empfehlen, weil sie während der Autofahrt bei vielen leicht zu Übelkeit führen. Apropos Übelkeit: Tüten für alle Fälle griffbereit zu haben, ist immer eine gute Idee.

Highlight: Schlafen im Aufstelldach

Hoch oben im Aufstelldach: Der ungewöhnliche Schlafplatz mit Blick auf die umliegende Landschaft ist für Kinder besonders spannend. Damit die Durchstiegsluke für sie aber nicht gefährlich wird und sie beim Schlafen herunterfallen, sollte man sie mit einer Absturzsicherung ergänzen. Geeignet ist diese für Kinder ab 18 Monaten. Das Gitter ist einfach auf- und abzubauen und blickdurchlässig. Damit ist der Schlaf für Klein und Groß entspannt.

Spielspaß drinnen und draußen

Neben dem Animationsprogramm des Campingplatzes gibt es viele weitere Möglichkeiten, die Kinder beim gemeinsamen Urlaub zu beschäftigen. Gleich nach der Ankunft lohnt sich eine Campingplatz-Rally – diese hilft den Kindern gleich dabei, sich schnell am neuen Ort zurechtzufinden. Spannend kann beispielweise eine gemeinsame Nachtwanderung sein – dafür unbedingt Taschenlampen einpacken. Diese braucht man auch, wenn man sich in der Dunkelheit auf den Weg zum Waschhaus macht – und kann sie wunderbar nutzen, um ein Schattenspiel im Aufstelldach zu veranstalten.

Auch das gemeinsame Kochen kann ein spannendes Event sein. Mit einem Grill oder Gaskocher ist die Zubereitung des Essens eine Abwechslung für die Kinder. Ein Highlight ist ein gemeinsames Lagerfeuer, an dem man beispielsweise Marshmallows röstet. Doch Vorsicht: Am Stellplatz sind eigene Feuer meist nicht erlaubt. Als Alternative bieten viele Campingplätze aber entsprechende Möglichkeiten an dafür vorgesehenen und gekennzeichneten Orten an.

Bei Spielzeugen ist es wichtig, platzsparend zu denken. (Mal-)Bücher und Kartenspiele sorgen für Spaß an Regentagen. Für die Zeit im Sonnenschein draußen eigenen sich Federballspiel, Frisbee, Fußball oder (extrem platzsparend!) aufblasbare Wasserbälle. Für Strandurlaube ist Sandspielzeug Pflicht. Normalerweise beschäftigen sich Kinder aber auch bestens ohne umfangreiches Spielzeugset in der Natur, sodass man sich bei diesem Thema eigentlich keine Sorgen zu machen braucht und auch problemlos weniger einpacken kann. Vor Ort verstaut man die Spielzeuge am besten in Boxen statt in den oft für die Kinder unerreichbar hoch liegenden Schrankfächern der Wohnmobile: So sind sie schnell griffbereit und trotzdem einfach aufzuräumen.

Im Van ist es auch bei Regen gemütlich. Für Schlechtwettertage kann man Karten- und Brettspiele bereithalten oder einfach Sehenswürdigkeiten in der nächsten Stadt besichtigen, in der Not tut es genauso ein Kino oder Hallenbad. Die meisten Kinder spielen bei Regen aber auch gerne draußen: Wetterfeste Kleidung ist deshalb beim Campen unverzichtbar. Eine Windjacke hält die Nässe oft nicht ausreichend ab, deswegen sollte man zusätzlich eine Öljacke parat haben. Eine Kapuze oder besser noch ein Regenhut schützen den Kopf und mit Gummistiefeln können die Kleinen auch in alle Pfützen springen – trockene Wechselwäsche sollte ausreichend vorhanden sein.

Ausgerüstet, auch für die Kleinsten

Um auch den Bedürfnissen der Kleinsten gerecht zu werden, gibt es ein paar sinnvolle Extras, die den Urlaubsalltag mit Baby erleichtern. Dazu gehört eine Wickelunterlage für unterwegs (keine Einmalwickelunterlage – beim Camping ist man froh über weniger Müll). Ein Wasserkocher hilft beim Zubereiten des Milchfläschchens. Ein Moskitonetz über der Kinderwagenwanne oder dem Reisebett sichert der Schlafplatz des Babys vor unliebsamen Stechmücken. Zusätzlich zum Töpfchen ist eine Waschwanne sinnvoll. Zum Sitzen eignet sich ein zerlegbarer Hochstuhl. Krabbelkinder spielen gerne auf einer wasserdichten Picknickdecke. Ein Kinderwagen hingegen ist nur als Schlafmöglichkeit sinnvoll – ansonsten ist er beim Campen zu sperrig und kann weder bei Strandspaziergängen noch beim Wandern eingesetzt werden. Besser geeignet ist ein Buggy oder eine Kindertrage. Ein schönes Extra ist außerdem ein Babyschwimmring.

Checkliste

  • Wähle einen kinderfreundlichen Campingplatz aus.
  • Buche rechtzeitig einen Stellplatz.
  • Sichere Kindersitz oder Babyschale.
  • Nimm für die Fahrt Hörspiele, Hörbücher oder Musik zum Mitsingen mit.
  • Plane bei der Anfahrt genug Pausen ein.
  • Sorge für eine Absturzsicherung im Aufstelldach.
  • Nimm für die Campingstühle Auflagen mit, damit deine Kinder bequem am Tisch essen können.
  • Packe Kartenspiele, Sandspielzeug und Ballspiele ein.
  • Nimm eine Taschenlampe mit.
  • Packe regenfeste Kleidung und Wechselwäsche ein.
  • Sorge für Ordnung im Van mit Stauboxen.

Checkliste (Babys)

  • Nimm genug Babynahrung mit.
  • Nimm eine Wickelunterlage mit.
  • Nimm ein Babytöpfchen mit.
  • Nimm eine Waschwanne mit.
  • Nimm eine wasserfeste Picknickdecke mit.
  • Nimm einen zerlegbaren Hochstuhl mit.
  • Nimm einen Wasserkocher mit.
  • Nimm ein Moskitonetz mit.
  • Benutze einen Buggy oder eine Kindertrage anstelle eines Kinderwagens.

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